Suchthilfe sieht bei Cannabis-Legalisierung offene Fragen
n-tv
Lange wurde darüber gestritten, jetzt soll das Kiffen bald erlaubt sein. Die Abgabe von Cannabis in lizenzierten Geschäften birgt für Suchthilfeexperten aber noch Unwägbarkeiten.
Erfurt (dpa/th) - Die Thüringer Suchthilfe steht der von der Berliner Ampel-Regierung geplanten kontrollierten Abgabe von Cannabis an Erwachsene grundsätzlich aufgeschlossen gegenüber. "Eine modernisierte Drogenpolitik ist überfällig", sagte der Koordinator der Landesstelle für Suchtfragen, Sebastian Weiske, der Deutschen Presse-Agentur. Mit der Legalisierung von Cannabis würden Verbraucher von Kleinstmengen entkriminalisiert. Auch Polizei und Staatsanwaltschaft könnten so entlastet werden, sagte Weiske.
SPD, Grüne und FDP haben in ihrem Koalitionsvertrag die seit Jahren umstrittene Legalisierung von Cannabis aufgenommen. Demnach soll Cannabis für Erwachsene künftig zu Genusszwecken in lizenzierten Geschäften erhältlich sein. Die Weitergabe verunreinigter Substanzen werde dadurch verhindert und der Jugendschutz gewährleistet, heißt es in dem diese Woche vorgestellten Koalitionsvertrag. Nach vier Jahren soll das Gesetz überprüft werden.