Subtyp BA.2 könnte Omikron-Welle verlängern
ZDF
Experten sorgen sich wegen des neuen Omikron-Subtyps BA.2. Dieser soll noch ansteckender sein und könnte die aktuelle Infektionswelle verlängern.
Omikron hat die Corona-Krise weiter verschärft. Trotzdem haben Länder wie Dänemark und Großbritannien ihre Corona-Maßnahmen zuletzt deutlich gelockert. In Deutschland wird über mögliche Lockerungen diskutiert, etwa im Einzelhandel. Hintergrund ist auch, dass die Omikron-Variante eher zu leichteren Krankheitsverläufen führt.
Experten halten Lockerungen angesichts des neuen Omikron-Subtyps BA.2 aber aktuell für unangebracht. Gesundheitspolitiker Janosch Dahmen sagte der Funke-Mediengruppe, die BA.2-Verbreitung werde den Höhepunkt der aktuellen Welle voraussichtlich weiter nach hinten verschieben. Lockerungen in den kommenden vier Wochen seien daher eher unwahrscheinlich.
Unklar sei auch, wie gut Personen, die eine Infektion mit dem Omikron-Subtyp BA.1 überstanden haben, auch gegen BA.2 immunisiert sind, so Dahmen.
Ähnliche Befürchtungen äußerte auch Immunologe Carsten Watzl: "BA.2 wird sich auch bei uns durchsetzen", schrieb er am Montag auf Twitter und bezog sich auf eine noch nicht von externen Fachleuten begutachtete Untersuchung aus Dänemark zu dem Omikron-Subtyp BA.2.
Der Studie zufolge ist das eigene Infektionsrisiko bei BA.2 mehr als doppelt so hoch wie bei Subtyp BA.1. Das gilt sowohl innerhalb der Gruppe der Ungeimpften, als auch bei Menschen mit Grundschutz und bei Geboosterten. Das Risiko der Weitergabe des Virus ist bei infizierten Ungeimpften ebenfalls stark erhöht, nicht jedoch bei Geimpften und Geboosterten, heißt es in der Studie.
Impfungen hätten auch mit dem Aufkommen von BA.2 einen Effekt gegen Infektionen, die Weitergabe des Virus und schwere Erkrankungen, wenn auch verringert im Vergleich zu früheren Varianten, schreiben die Forscher. Die höhere BA.2-Anfälligkeit und -Übertragbarkeit bei Ungeimpften werde wahrscheinlich zu einer noch weiteren Steigerung von Übertragungen bei ungeimpften Kindern etwa in Schulen und Kitas führen.
Für die Untersuchung blickten Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen in Dänemark auf Ansteckungen mit BA.1 und BA.2 in Haushalten. Betrachtet wurde das Geschehen ausgehend von rund 8.500 sogenannten Primärfällen rund um den Jahreswechsel. "Wir schließen daraus, dass Omikron BA.2 von Natur aus wesentlich besser übertragbar ist als BA.1", heißt es im Fazit.