Sturm stürzt Lenin in Kasachstan vom Sockel
n-tv
Die ehemalige Sowjetrepublik Kasachstan ist um eine Lenin-Statue ärmer. Es sind allerdings keine Anti-Kommunisten, sondern Naturgewalten, die das 96 Jahre alte Denkmal zerstören. Und das an einem markanten Datum.
Eine der ältesten Lenin-Statuen in Zentralasien ist in der Großstadt Pawlodar in Kasachstan bei einem Sturm zerstört worden. "In der Nacht vom 7. auf den 8. November wurde das Denkmal zerstört, indem eine daneben stehende Tanne durch Windböen umgeweht wurde", teilte der Kulturbeauftragte für die Region Pawlodar, Medet Alpisbajuli, mit. "Als sie vom Sockel fiel, zersprang sie in tausend Stücke, sie kann nicht mehr repariert werden."
Das am 1. Juli 1928 enthüllte Denkmal war das einzige in Kasachstan, an dem der Name Wladimir Iljitsch Lenin in Kasachisch mit arabischen Buchstaben stand. Das arabische Alphabet wurde vor fast hundert Jahren zunächst durch das lateinische und später durch das kyrillische ersetzt.
Zerstört wurde die Lenin-Statue ausgerechnet am Jahrestag der Oktoberrevolution, die 1917 zur Machtübernahme durch die Bolschewiken unter Lenins Führung geführt hatte. Im Gegensatz zu anderen Sowjetrepubliken wie der Ukraine oder den baltischen Staaten pflegen die zentralasiatischen Länder immer noch enge Verbindungen zu Russland und haben sich nicht von ihrer kommunistischen Vergangenheit distanziert. Diskussionen über den Umgang mit dem Denkmal-Erbe gab es aber auch hier.