
Sturm aufs Kapitol: McCarthy schweigt, doch Trumps Sprecherin redet mit dem Ausschuss
Frankfurter Rundschau
Der Untersuchungsausschuss zur Erstürmung des US-Kapitols will den führenden Republikaner Kevin McCarthy befragen – der jedoch weigert sich.
Washington DC - Kevin McCarthy, heute Minderheitsführer der Republikaner im Repräsentantenhaus, hatte Donald Trump nach der Erstürmung des Kapitols kritisiert - inzwischen unterstützt er den ehemaligen Präsidenten der USA aber wieder. Dieser wettert bis heute gegen den angeblichen Wahlbetrug, kann aber nach wie vor keine Belege vorweisen.
Der Untersuchungsausschuss zur Erstürmung des US-Kapitols im Januar 2021 will Kevin McCarthy zu den damaligen Vorfällen befragen. Der Ausschuss erklärte am Mittwoch (13.01.2022), McCarthy habe in den Tagen vor dem Angriff Kontakt zum Stabschef des ehemaligen Präsidenten Donald Trump, Mark Meadows, gehabt. McCarthy lehnte das Ersuchen um eine Zeugenaussage jedoch ab.
Der Ausschuss wollte erfahren, „wie die Pläne des Präsidenten der USA für den 6. Januar zustande gekommen sind und wie er auf andere Weise versucht hat, das Wahlergebnis zu verfälschen“, schrieb der Ausschussvorsitzende Bennie Thompson in einem Brief an McCarthy. McCarthy habe „zugegeben“, dass er „während der Gewalttaten direkt mit dem ehemaligen Präsidenten gesprochen“ habe.
McCarthy erwiderte in einer Erklärung, der Ausschuss wolle ihn zu bereits öffentlichen Äußerungen und „privaten Gesprächen, die nicht im Entferntesten mit der Gewalt im Kapitol zu tun haben“, befragen. Er habe dem „nichts weiter hinzuzufügen“ und warf dem Ausschuss „Machtmissbrauch“ vor.
Nach dem 6. Januar 2021 hatte McCarthy Journalisten gesagt, dass er versucht habe, Trumps Bemühungen um eine Blockade der Zertifizierung des Wahlsiegs seines Nachfolgers Joe Biden zu unterbinden. Er habe zudem am Tag des Angriffs ein „hitziges“ Telefongespräch mit Trump geführt. Trump habe dabei ein gewisses Maß an Verantwortung für die Vorgänge übernommen.