Studierendenverband als Anlaufstelle für junge Juden
n-tv
Mainz (dpa/lrs) - Mit dem Studierendenverband Hinenu soll ein Netzwerk für junge Juden in Rheinland-Pfalz und im Saarland gegründet werden. "Wir wollen aber nicht nur für Studierende, sondern für alle jungen Juden im Alter von 18 bis 35 Jahren eine Anlaufstelle sein", sagte Mitinitiator David Rosenberg der Deutschen Presse-Agentur anlässlich der Gründungsversammlung am Mittwoch im rheinland-pfälzischen Landtag in Mainz. "Die einzige Voraussetzung zum Mitmachen ist, Jude zu sein."
Dem Verband gehe es darum, die jüdische Identität zu fördern sowie die Kultur und Religion zu vermitteln, berichtete der 27 Jahre alte Student. "Unsere Gründung ist keine Reaktion auf den Überfall der Hamas aus Israel", betonte Rosenberg. Die Planungen liefen bereits seit einem Jahr. Es habe bereits Treffen gegeben, über die sozialen Medien seien die bislang 15 Teilnehmer gut miteinander vernetzt. Er sehe aber deutlich mehr Potenzial an Interessenten.
Ziel des Studierendenverbands sei auch, zur Verständigung und Aufklärung beizutragen. Es müsse noch viel gegen Vorurteile gegen Juden und den Antisemitismus getan werden, sagte der Sohn einer Israelin. Dazu versuche er selber durch Vorträge in Schulen beizutragen. Er stelle sich offen etwa im Ethikunterricht den vielfältigen Meinungen der Kinder und Jugendlichen. Auch er sei schon mit Antisemitismus konfrontiert worden. Die Aufklärung gerade in der jungen Bevölkerung sei daher extrem wichtig.
Rosenberg verurteilte den Angriff der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas scharf. Israel sei jedoch nicht im Krieg mit der palästinensischen Bevölkerung, erklärte das Mitglied der jüdischen Gemeinde in Speyer. Dazwischen müsse klar unterschieden werden.