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Studie: Tausende Todesfälle in Kliniken vermeidbar
n-tv
Allein bei Schlaganfällen sterben jedes Jahr 5000 Menschen, weil sie im Krankenhaus nicht die beste Behandlung erhalten. Zu diesem drastischen Ergebnis kommt eine Regierungskommission. Gesundheitsminister Lauterbach pocht auf eine stärkere Spezialisierung der Kliniken.
In deutschen Krankenhäusern sterben jedes Jahr Tausende Patientinnen und Patienten nur deshalb, weil ihre Behandlung nicht den höchsten Qualitätsstandards entspricht. Die Analyse einer Regierungskommission, die das Bundesgesundheitsministerium berät, beziffert die Zahl der vermeidbaren Todesfälle allein im Bereich der Schlaganfälle auf rund 5000 pro Jahr.
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach sieht sich durch die Befunde in seinem Plan bestärkt, im Klinikbereich stärker auf Spezialisierung zu setzen. "Die Krankenhausreform wird Zehntausende Menschenleben retten pro Jahr", sagte Lauterbach in Berlin. "Qualität rettet Leben." Komplizierte Eingriffe sollten künftig "ausschließlich in spezialisierten Kliniken und durch sehr gut qualifizierte Mediziner erfolgen", sagte er. "Nicht jedes Haus muss auch jede medizinische Behandlung anbieten."
Die Analyse kommt zu einem alarmierenden Kernbefund: Tausende Menschen könnten noch am Leben sein, wenn sie in einem besser ausgestatteten Krankenhaus behandelt worden wären. Der Leiter der Regierungskommission, Tom Bschor, sagte, die Analyse zeige, "dass im gegenwärtigen System Krebs- und Schlaganfall-Patientinnen und -Patienten früher sterben als nötig, weil zu viele Krankenhäuser diese Behandlungen durchführen". Nicht jede Klinik sei in der Lage, eine Behandlung auf höchstem Niveau anzubieten.