Studie: Neue Nutzung alter Bahnstrecken im Saarland möglich
n-tv
Welche stillgelegten Bahnstrecken eignen sich im Saarland für eine Reaktivierung? Mit dieser Frage hat sich eine Studie seit drei Jahren beschäftigt. Jetzt liegen die Ergebnisse vor.
Saarbrücken (dpa/lrs) - Drei frühere Bahnstrecken im Saarland kommen einer Machbarkeitsstudie zufolge für eine Reaktivierung infrage. Bis tatsächlich wieder Züge rollen können, wird es aber noch zehn bis 15 Jahre dauern. Nach Angaben von Mobilitätsministerin Petra Berg (SPD) wurden sowohl für die Primstalbahn als auch für die Strecke Merzig - Losheim und die Rossel- und Bisttalbahn ein positives Nutzen-Kosten-Verhältnis ermittelt. Dies sei Voraussetzung dafür, dass der Bund die Reaktivierungsmaßnahmen mit bis zu 90 Prozent der Baukosten fördern könne.
Insgesamt waren fünf Streckenvarianten untersucht worden. Am besten schnitt nach Einschätzung der Gutachter die Primstalbahn (Dillingen/Saarlouis bis Wadern) ab. Auf der Strecke Merzig-Losheim überschreitet sowohl die Variante im Halbstundentakt als auch die Variante im Stundentakt die erforderliche Hürde für das Kosten-Nutzen-Verhältnis. Bei der Bisttalbahn erfüllt die S-Bahn-Variante das Kriterium.
Die Kosten betragen laut Studie für die Primstalbahn 107,4 Millionen Euro, für Merzig-Losheim 42,5 Millionen und für die Rosseltal/Bisttalbahn 196,6 Millionen Euro.Die Strecke von Saarbrücken nach Großrosseln und Überherrn ist laut Ministerin Berg das mit Abstand teuerste Projekt, weil allein 40 Brückenwerke zu sanieren oder neu herzustellen seien. Zusätzlich müsse sie überwiegend zweigleisig ausgebaut und elektrifiziert werden.