
Studie: Jedes Lebensjahr mit Übergewicht erhöht das Darmkrebs-Risiko
RTL
Die Heidelberger Forscher fanden heraus: Jedes « dicke » Jahr erhöht das Risiko, an Darmkrebs zu erkranken.
Dass Übergewicht das Risiko für Krebserkrankungen erhöht, ist schon lange bekannt. Forscher des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) in Heidelberg fanden nun heraus: Bei Darmkrebs kommt es auch darauf an, wie stark und wie lange ein Mensch übergewichtig ist.
Wer lange zu viele Pfunde mit sich herumschleppt, hat laut der im März 2022 im Fachmagazin "Jama Network" veröffentlichten Studie ein deutlich höheres Darmkrebsrisiko als Normalgewichtige: Dauerhaft dicke Menschen erkranken bis zu zweieinhalbmal häufiger an Darmkrebs als Menschen mit Normalmaßen.
Damit komme der Vermeidung des Übergewichts eine noch wichtigere Rolle in der Krebsprävention zu als bislang angenommen, so die Schlussfolgerung der Forscher. Zahlreiche Studien hätten zuvor schon gezeigt, dass Darmkrebs sowie auch andere Krebsarten wie Brust-, Gebärmutter- und Nierenkrebs bei übergewichtigen Menschen häufiger auftreten als bei Normalgewichtigen.
Lese-Tipp: Darmkrebs, Blasenentzündung und Co.: Was taugen Selbsttests?
Doch die meisten Untersuchungen beleuchteten das Körpergewicht der Teilnehmerinnen und Teilnehmer den Angaben zufolge lediglich ein Mal während des Studienverlaufs. Die DKFZ-Forscher gingen aber davon aus, dass es für das Darmkrebsrisiko auch eine Rolle spielen müsse, wie lange ein Mensch zu viel auf die Waage bringt. Übergewicht sei Treiber von Darmkrebs, weil das Fettgewebe konstant Wachstumsfaktoren, Hormone oder entzündungsfördernde Substanzen abgibt.
Eine Befragung von Studienteilnehmern mit und ohne Darmkrebsdiagnose nach ihrem Gewicht in verschiedene Lebensaltern belegte die These: Das Darmkrebsrisiko steigt mit der Anzahl der übergewichtigen Lebensjahre und dem Ausmaß des Übergewichts. (dpa/dhe)
Lese-Tipp: Gesund und langfristig abnehmen: Dr. Anne Fleck erklärt, warum Kalorienzählen nichts bringt!