Studie: Hoher Fachkräfteanteil in sächsischen Kitas
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Sachsens Kitas haben vergleichsweise gut ausgebildete Erzieher – doch Personalnot macht den Alltag schwer. Experten zeigen auf, wie eine kindgerechte Betreuung doch gelingen kann.
Leipzig/Gütersloh (dpa/sn) - In den Kitas in Sachsen ist der Anteil der Fachkräfte im Vergleich zu anderen Bundesländern sehr hoch. "Mit Blick auf die Qualifikationen bestehen in Sachsen ganz gute Voraussetzungen", sagte die Expertin der Bertelsmann Stiftung für frühkindliche Bildung, Kathrin Bock-Famulla. Nach dem aktuellen "Ländermonitoring Frühkindliche Bildungssysteme" verfügten im vergangenen Jahr in 84 Prozent der Kita-Teams mehr als acht von zehn pädagogischen Tätigen über mindestens einen einschlägigen Fachschulabschluss. Dies sei nach Thüringen mit 89 Prozent der höchste Anteil bundesweit.
Zwar gehe auch in Sachsen der Anteil der Kita-Teams mit einer entsprechenden Fachkraftquote leicht zurück, allerdings in geringerem Umfang als in anderen Bundesländern. Seit 2017 betrage der Rückgang im Freistaat vier Prozentpunkte, bundesweit seien es im selben Zeitraum neun Prozentpunkte. In Berlin betrug das Minus 18, in Mecklenburg-Vorpommern 15 und in Nordrhein-Westfalen 14 Prozentpunkte.
Dennoch steht Sachsen vor einer großen Herausforderung: Wie in nahezu allen ostdeutschen Bundesländern mangelt es an ausreichend Personal, was sich negativ auf das Betreuungsverhältnis auswirkt. 93 Prozent der Kinder hierzulande befänden sich in Kita-Gruppen mit nicht kindergerechten Personalschlüsseln. Das habe negative Folgen auf die Qualität der pädagogischen Praxis und könne zu einer Überlastung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter führen.