Studie: Bayern bei Zugang zu Abtreibungsstellen hinten
n-tv
Abtreibungen sind in Deutschland nicht legal, in den ersten zwölf Wochen aber unter bestimmten Bedingungen straffrei möglich. Beim Zugang zu Stellen, die Abbrüche durchführen, liegt Bayern hinten.
Berlin/Mainz (dpa/lby) - Ungewollt Schwangere haben einer Studie zufolge in Bayern teilweise einen schlechteren Zugang zu Stellen, die Schwangerschaftsabbrüche vornehmen, als andernorts in Deutschland. Fast 20 Prozent der Menschen im Freistaat leben in einer Region, in der sie mehr als 40 Auto-Minuten zur nächsten Einrichtung brauchen - das betrifft mehr als 2,5 Millionen Einwohner. Das geht aus am Mittwoch veröffentlichten Teilergebnissen der sogenannten Elsa-Studie hervor ("Erfahrungen und Lebenslagen ungewollt Schwangerer – Angebote der Beratung und Versorgung"). Dabei handelt es sich um ein vom Bundesgesundheitsministerium gefördertes Forschungsprojekt mehrerer Hochschulen zur Lebenssituation ungewollt Schwangerer und zum Thema Schwangerschaftsabbrüche.
Bayern hat demnach den letzten Platz in Deutschland, was die Wege zu derartigen Einrichtungen betrifft. In 85 von 400 deutschen Landkreisen leben demnach Menschen außerhalb einer angemessenen Erreichbarkeit zum nächsten Angebot für einen Schwangerschaftsabbruch. Mehr als die Hälfte, nämlich 43 dieser Kreise liegen der Studie zufolge in Bayern, jeweils acht in Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen.
Für die Untersuchung wurden die Adressen von mehr als 1000 Stellen in Deutschland, die Abbrüche durchführen, ausgewertet und Gebiete berechnet, die mehr als 40 Auto-Minuten entfernt davon liegen.