Strompreise in Europa: Was hinter den steigenden Kosten für Gas und Energie steckt
Frankfurter Rundschau
In vielen europäischen Staaten wie Frankreich, Spanien und Deutschland steigen die Preise für Strom und Gas rapide an. Stecken Spekulationen von Hedgefonds dahinter?
Frankfurt - In ganz Europa ist derzeit ein massiver Anstieg der Energiepreise zu beobachten. Die Preise für Erdgas erklimmen seit Monaten schwindelerregende Höhen. Auch der Strompreis steigt massiv. Einige Regierungen ergreifen bereits erste Maßnahmen.
So verkündete Premier Jean Castex, dass die Gaspreise in Frankreich bis April 2022 eingefroren werden sollen. Und war auf dem Niveau von Oktober. Auch der Strompreis werde bis Ende des Jahres erst einmal fixiert. Nach der Rechnung des Premiers wären die Heizkosten für die Bürger:innen ansonsten um 30 Prozent gestiegen. Auch Spanien ächzt angesichts der schier explodierenden Kosten und in Deutschland sorgt vor allem der steigende Gaspreis für Sorge. Doch was steckt hinter den rapide ansteigenden Preisen für Gas und Strom? Warum wird unsere Energie plötzlich so teuer?
In Deutschland seien die Privatshaushalte beim Thema Energiekosten noch relativ glimpflich davongekommen, meldet das Statistische Bundesamt. Die Preise für Gas und Strom seien nur um 4,7 Prozent angestiegen. Bei diesem Anstieg habe nach Ansicht der Behörde die Erhöhung der Mehrwertsteuer auf den Satz von 19 Prozent zu Jahresbeginn eine tragende Rolle gespielt. Aufgrund der Corona-Krise war die Steuer zwischenzeitlich auf 16 Prozent abgesenkt worden. Beim Erdgas hätten zudem die steigende Co2-Preise ihr Übriges getan. Hinzu kommt der international steigende Bedarf. Nachdem bereits mehrere Gasgrundversorger eine Preiserhöhung angekündigt hatten, wird im Winter nun mit einer Welle an Gaspreiserhöhungen gerechnet.