Strobl mit 66,5 Prozent als CDU-Landeschef bestätigt
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Strobl bleibt für zwei weitere Jahre an der Spitze der Südwest-CDU. Aber er erhält einen ordentlichen Dämpfer. Für die Misere bei der Landtags- und Bundestagswahl wird auch er verantwortlich gemacht.
Mannheim (dpa/lsw) - Thomas Strobl ist mit deutlichem Stimmenverlust als Vorsitzender der Südwest-CDU wiedergewählt worden. Beim Parteitag in Mannheim erhielt er am Samstag nur 66,5 Prozent der Stimmen. 185 Delegierte votierten mit Ja, 93 mit Nein. Einen Gegenkandidaten gab es nicht. Damit schnitt Strobl deutlich schlechter ab als 2019 (83,3 Prozent), 2017 (82 Prozent), 2015 (97,86 Prozent) und 2013 (87,3 Prozent). Man spüre an den Wahlergebnissen, wie schwierig die Zeit für die CDU sei, wie erschüttert man sei, sagten Funktionäre.
Strobl führt den zweitgrößten CDU-Landesverband seit zehn Jahren. Er steht nach den Wahlschlappen in Bund und Land unter Druck. Zwar bleibt er nun für zwei Jahre Landesvorsitzender, beim CDU-Bundesparteitag im Januar will er aber nicht mehr für den Bundesvize-Posten kandidieren, den er ebenfalls seit zehn Jahren inne hat. Mit dem Schachzug, die Ämter im Land und im Bund aufzuteilen, wollte Strobl vor dem Parteitag Druck aus dem Kessel nehmen. Bei Bezirksparteitagen hatte es zuletzt viel Kritik gegeben. In Südbaden hatten Delegierte per Antrag gar den Rückzug Strobls gefordert.