Stresstest für Hasan Salihamidžić
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Der FC Bayern hat einen "exzellenten" Kader. Das findet Klub-Boss Oliver Kahn. Das ist natürlich auch ein Lob für Sportvorstand Hasan Salihamidžić. Doch stimmt die Einschätzung des Titanen? Einen gewaltigen Stresstest für die zurückhaltende Kaderpolitik gibt es direkt zum Liga-Start.
Die Sache ist ja so: Lionel Messi hätte das größte Problem des FC Bayern auch nicht gelöst. Bitte nicht falsch verstehen: Weitergeholfen hätte der Argentinier dem Rekordmeister ganz sicher. Dafür ist er einfach ein viel zu guter Fußballer. Man kennt die ganzen Geschichten von Zaubertoren und Zauber-Zaubertoren. Die schießt der 34-Jährige nun für Paris St. Germain. Natürlich vor allem, weil das Team so stark ist und beste Chancen auf den Triumph in der Champions League hat. Aber eben auch, weil der Verein in der Lage ist, sehr vernünftige Gehälter zu bezahlen. So um die 40 Millionen Euro pro Jahr sollen es sein. Ob brutto oder netto, das ist nicht ganz klar. Macht die Sache aber nur absurder. Der FC Bayern hätte solche Summen nicht stemmen wollen (was sehr angenehm ist). Und auch nicht können (was eher unangenehm ist). Denn die Pandemie hat auch die Bilanz des Münchner Großklubs gecrasht. Dem bizarren Wettrüsten der internationalen Konkurrenz schaut der Rekordmeister zu und ist dabei einigermaßen fassungslos. "Da reibe ich mir schon ab und an die Augen", sagt Trainer Julian Nagelsmann. "Ich weiß nicht genau, wie die das hinbekommen." Nun, die Sache ist wohl sehr einfach zu erklären: Den Scheichs, Oligarchen oder sonstigen Investoren hat die Corona-Krise offenbar nicht sonderlich geschadet. Ihre Lust am Event-Investment ist ungebrochen. Dem einen oder anderen dient die Zusammenstellung von absurden Luxus-Teams auch als willkommenes Sport-Washing.More Related News