
"Stress generell zu verteufeln, wäre falsch"
n-tv
Fast alle Menschen fühlen sich mal gestresst, das ist nichts Ungewöhnliches. Problematisch wird es dann, wenn der Stress zur alltäglichen Belastung wird. Das kann im schlimmsten Fall seelische und körperliche Beschwerden und Erkrankungen nach sich ziehen. Wie der bessere Umgang mit Stress gelingen kann, zeigt der Psychologe und Psychotherapeut Dr. Dietmar Ohm in seinem neuen Buch "Der kleine Anti-Stress-Coach". Im Interview mit ntv.de erklärt er, warum Menschen heute mehr unter Stress leiden als früher, welche Auswirkungen das häufig hat und was man akut sowie langfristig tun kann, um gelassener zu werden.
ntv.de: Warum haben Sie das Buch geschrieben?
Dr. Dietmar Ohm: Als Psychotherapeut habe ich die Erfahrung gesammelt, dass bei Problemen und Beschwerden von Patienten meist auch Stress eine Rolle spielt. Immer wenn Menschen in eine schwierige Lebenssituation geraten, sind sie auch unter innerer Anspannung und fühlen sich belastet. Diese Stressreaktion wirkt sich psychisch und auch körperlich über das vegetative Nervensystem aus. Es kommt bei einer dauernden Anspannung zu einer Vielzahl körperlicher und seelischer Beschwerden. Deswegen habe ich mich sehr dafür interessiert, was man gegen Stressbelastungen unternehmen kann und mich unter anderem mit Entspannungsverfahren beschäftigt. Befragungen von Krankenkassen zeigen außerdem, dass Stressbelastungen immer mehr zunehmen. Ungefähr jeder Zweite fühlt sich so stark von Stress belastet, dass ein Burnout droht.

In Deutschland wird oft über Mehrsprachigkeit sowie deren Vor- und Nachteile diskutiert. In Ghana hören Babys bis zu sechs verschiedene Sprachen, wie eine Untersuchung von Sprachwissenschaftlern zeigt. Es ist die erste dieser Art, die zudem die gängigen Vorurteile zur Mehrsprachigkeit infrage stellt.