Strenge Sicherheitsvorkehrungen bei Kryptochat-Prozess
n-tv
Gera (dpa/th) - Begleitet von strengen Sicherheitsvorkehrungen hat am Mittwoch ein Prozess gegen eine mutmaßliche Drogen- und Waffenhändlerbande am Landgericht Gera begonnen. Verhandelt wird zunächst über zwei Männer, die mittels sogenannter Kryptochats Dutzende größere Drogen- und Waffengeschäfte abgewickelt haben sollen. Das Verfahren gegen ein drittes mutmaßliches Bandenmitglied wurde abgetrennt und soll zu einem späteren Zeitpunkt stattfinden. Vor und in dem Gerichtsgebäude waren zum Prozessauftakt etliche Polizeibeamte, teils mit Maschinenpistolen bewaffnet, positioniert.
Die Männer waren nach Angaben der Staatsanwaltschaft im Zuge der weltweiten Operation "Trojan Shield" aufgeflogen. Im Juni 2021 waren dabei weltweit über 800 Menschen festgenommen worden, 70 davon in Deutschland. Die Banden sollen dabei über verschlüsselte Messengerdienste - sogenannte Kryptochats - kommuniziert haben, bei denen die Ermittler mitlesen konnten. Das FBI hatte dafür eine eigene Verschlüsselungs-App konstruiert und die Daten auch an die Ermittler in Deutschland weitergegeben.