
Streitfrage bei Markus Lanz (ZDF): Wie weit soll die Kontrolle der Sprache noch führen?
Frankfurter Rundschau
Bei Markus Lanz (ZDF) wird emotional über die Frage diskutiert, ob man überhaupt noch alles sagen dürfe. Klare Antworten gibt es nicht.
Ein bisschen ironisch ist es ja schon, ausgerechnet in einer der vielen, vielen Talkshows, die fast täglich über die Bildschirme flimmern, die Frage zu diskutieren, ob man denn noch alles sagen dürfe. Darüber redete Markus Lanz im ZDF mit seinen Gästen und konfrontierte gleich Giovanni di Lorenzo, Publizist und Herausgeber der „Zeit“ mit einer aktuellen Umfrage, nach der 44% der Deutschen glauben, man könne nicht mehr alles sagen. Der meinte, dass es grundsätzlich selbstverständlich in der Bundesrepublik vollständige Meinungsfreiheit gibt, die Umfrage insofern wohl eher andeutet, dass viele Menschen Sorge vor der Reaktion haben, die auf eine geäußerte Meinung folgen können. Die Politikwissenschaftlerin Emilia Roig, Autorin des Bestsellers „Why We Matter“ wies dazu bei Markus Lanz im ZDF auf einen Paradigmenwechsel hin, der dankenswerterweise viele rassistische oder sexistische Bemerkungen, die oft ganz unbewusst geäußert, nicht mehr toleriert werden. Grundsätzlich stimmte ihr die Autorin Thea Dorn bei Markus Lanz (ZDF) zu, fragt aber wie weit die Kontrolle der Sprache noch führen soll. Wenn selbst in alten Texten Begriffe, die heutzutage selbstverständlich nicht mehr verwendet werden, verändert werden, um Befindlichkeit nicht zu verletzten, sei das Maß voll.More Related News