Streit um Pampauer Wale eskaliert: Anzeige
n-tv
Lübeck (dpa/lno) - Im Streit um die Walfossilien aus Groß Pampau im Kreis Herzogtum Lauenburg hat der Leiter des ehrenamtlichen Grabungsteams, Gerhard Höpfner, Strafanzeige gegen die Hansestadt Lübeck erstattet. In der Anzeige gehe es um die Herausgabe der Walfossilien, sagte der Pressesprecher der Lübecker Staatsanwaltschaft, Christian Braunwarth, am Montag. Zuvor hatte das "Stormarner Tageblatt" berichtet.
Nach Angaben Höpfners richtet sich die Anzeige gegen Lübecks Bürgermeister Jan Lindenau (SPD), Kultursenatorin Monika Frank und den Leitenden Direktor der Lübecker Museen, Hans Wißkirchen. Das Team wirft ihnen Unterschlagung, Nötigung, Amtsmissbrauch, Beleidigung und üble Nachrede vor. Das Grabungsteam streitet seit 2019 mit der Hansestadt Lübeck um die Präsentation der mehr als elf Millionen Jahre alten Fossilien im Lübecker Museum für Natur und Umwelt.
"Die Hansestadt Lübeck ist über die Anzeige unterrichtet und hat Akteneinsicht beantragt", sagte Lindenau am Montag. Angaben zum Inhalt der Strafanzeige machte er wegen des laufenden Verfahrens nicht. "Die allgemeinen Vorwürfe Höpfners in Sachen Umweltbildungszentrum und Pampauer Wale sind allerdings nicht neu und konnten in der Vergangenheit nicht bestätigt werden", sagte Lindenau.
Nach Ansicht des Grabungsteams werden die Fossilienfunde im Museum nicht adäquat gelagert und präsentiert. Deshalb fordern Höpfner und seine Mitstreiter die Herausgabe der Funde und hoffen auf ein eigenes Museum im Kreis Herzogtum Lauenburg.