
Streit um Kongresshalle - Opernhaus auf Nazi-Gelände
Frankfurter Rundschau
Die Kongresshalle in Nürnberg ist eines der größten NS-Bauwerke in Deutschland - und damit wichtiges Mahnmal. Darf an so einem Ort ein Opernhaus entstehen? Selbst wenn es nur vorübergehend ist?
Nürnberg - Viele Meter hoch erhebt sich die Kongresshalle am Ufer des Dutzendteichs in Nürnberg. Ein monströser Koloss, mit dem die Nationalsozialisten einmal im Jahr beim Parteitag ihre absolute Macht demonstrieren wollten.
50.000 Menschen sollten dort den NS-Größen während ihrer Reden zujubeln. Heute ist das Gebäude vor allem ein Symbol für das Scheitern der Nazis und ihres Größenwahns. Und um dieses wird gerade heftig in der Stadt gestritten.
Dreh- und Angelpunkt ist die Frage, wie kann und darf man mit dem düsteren Erbe rund um das ehemalige Reichsparteitagsgelände in Nürnberg umgehen? Von der Außenseite mag die Kongresshalle mit ihren riesigen Rundbögen und Granitplatten bedrückend beeindruckend wirken. Doch vom Innenhof her sieht man eindeutig: Sie wurde nie fertiggestellt.