
Streit mit Bahnunternehmen Abellio: Keine Einigung in Sicht
n-tv
Düsseldorf (dpa/lnw) - In dem Streit mit dem kriselnden Regionalbahnunternehmen Abellio steigt der Druck. "Wir haben noch nichts, was annehmbar ist", sagte der Chef des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr (VRR), Ronald Lünser, am Mittwoch im Verkehrsausschuss des NRW-Landtags. Er bezog sich dabei auf Nachverhandlungen mit der Firma, die derzeit eine Form des Insolvenzverfahrens durchläuft. Abellio macht seit langem Verluste und fordert mehr Geld, um auch in den kommenden Jahren weiterzufahren.
Hintergrund der Forderungen ist die Tatsache, dass Abellio und andere Regionalbahnunternehmen für einen großen Teil zusätzlicher Kosten nichts können. So wird an den Schienen und Bahnhöfen viel mehr gebaut als früher - deshalb kommt es zu Verspätungen und Ausfällen, wodurch Abellio Strafzahlungen berappen muss. Auch Personalkosten sind stark gestiegen. Durch die Entwicklungen in den vergangenen Jahren wurden Verkehrsverträge für Abellio zum Defizitgeschäft.
Um das Problem zu lösen, ringen Abellio und die Aufgabenträger - also die Nahverkehrsverbünde - seit langem um die Aufteilung der Verluste. Aus Sicht des VRR ist der Anteil von Abellio, den die Firma gewillt ist selbst zu stemmen, viel zu niedrig - er liege nur bei 13 Prozent der Verluste, die bei Erfüllung aller fünf Abellio-Verkehrsverträge in NRW wohl anfallen würden, so Lünser. Das sei nur ein mittlerer zweistelliger Millionen-Euro-Betrag. Der VRR-Manager machte deutlich, dass dies viel zu wenig sei und dass der Zeitdruck hoch sei. Abellio hat nun bis Freitagnachmittag Zeit, um ein neues Angebot vorzulegen.