Streikführer Weselsky gesteht "Denkfehler" ein
n-tv
Bahnmitarbeiter sollen bei gleichem Lohn weniger Wochenstunden arbeiten. Wieviel weniger? Darüber gehen die Vorstellungen von Bahn und Gewerkschaft entscheidend auseinander. Ein Angebot der politischen Vermittler im Tarifstreit sorgt dann für ein Missverständnis bei GDL-Chef Weselsky.
Bei den Verhandlungen zwischen der Deutschen Bahn und der Gewerkschaft der Lokomotivführer (GDL) ist die Arbeitszeitreduzierung ein Kernthema, an dem die Verhandlungen bereits mehrfach gescheitert waren. GDL-Chef Claus Weselsky hat nun eingeräumt, die Lage im Tarifstreit mit der Bahn in diesem Aspekt falsch dargestellt zu haben. "Aus Versehen", wie Weselsky gegenüber der "Süddeutschen Zeitung" betonte. "Mir ist in der Pressekonferenz ein Denkfehler unterlaufen", sagte Weselsky.
Weselsky hatte in der Pressekonferenz am Montag erklärt, die unabhängigen Vermittler im Tarifstreit hätten nur eine Absenkung der Wochenarbeitszeit auf 36,5 Stunden angeboten, davon eine halbe Stunde als Wahlmodell. Im inzwischen veröffentlichten Papier der Moderatoren ist allerdings von einer Absenkung der Arbeitszeit auf 36 Stunden die Rede. Weselsky erklärte, er habe am Montag nur den vorherigen Zwischenschritt im Kopf gehabt. Der endgültige Vorschlag von 36 Stunden sei nach dem Zwischenschritt gekommen.
Bei den Vermittlern handelt es sich um den früheren Bundesinnenminister Thomas de Maizière und Schleswig-Holsteins Ministerpräsidenten Daniel Günther. Deren Zwei-Stufen-Modell sollte zum 1. Januar 2026 beginnen, mit einer Reduzierung um eine Stunde Arbeitszeit, die zweite Stunde sollte zum 1. Januar 2028 wegfallen.
Wie geht es für die Tausenden Beschäftigten bei VW weiter? Der Konzern plant, die Bezüge in der Krise zu kürzen. Die Arbeitnehmer kontern mit einem eigenen Zukunftskonzept. Noch gibt sich der Autobauer bedeckt, zum Start der dritten Tarifrunde mobilisiert die IG Metall zu einer großen Demonstration in Wolfsburg.