
Strackeljan: Seiteneinsteiger in Schulen gut begleiten
n-tv
In Sachsen-Anhalt fehlen Lehrer - dieses Themas nimmt sich am Donnerstag ein Schulgipfel in der Staatskanzlei an. Was können die Hochschulen beisteuern?
Magdeburg (dpa/sa) - Angesichts des Lehrermangels müssen aus Sicht von Magdeburgs Uni-Rektor Jens Strackeljan mehr Menschen als potenzielle Lehrkräfte angesprochen werden. "Wir sollten schauen, ob man nicht bei denen, die nicht direkt mit dem Abitur kommen, auch mal anklopfen sollte", sagte Strackeljan der Deutschen Presse-Agentur in Magdeburg. Es liefen Programme für Seiteneinsteiger mit Master- oder Diplom-Abschluss, aus denen sich ein Unterrichtsfach ableiten lasse. Sie würden volle Lehrerinnen und Lehrer. Nun gehe es auch um solche, die etwa einen Bachelor in Sozialwissenschaften oder Architektur hätten, aus dem sich eben kein Schulfach ergebe.
Strackeljan sprach von einem Schritt von der Not-OP zum Feldlazarett. "Und wenn man nicht irgendwo eine Schwelle einzieht, und jetzt auch noch anbietet, dass Studierende vom ersten Tag an in der Schule vor der Klasse stehen, dann sind alle Dämme gebrochen." Am Ende könne das nur eine Betreuung sein. "Schon jetzt können Absolventinnen und Absolventen mit einem Bachelor unterrichten, die Not ist so groß. Demnächst müssen sie verpflichtend einen Zertifikatskurs machen, das ist zu begrüßen", so Strackeljan.
Anschließend sollte diesen Seiteneinsteigern durch Weiterqualifikation die Möglichkeit des Lehramts eröffnet werden. "Ich könnte mir das vorstellen: Wir stellen die Umgebung zur Verfügung, die ganze Infrastruktur, die Koordination." Im Seiteneinstieg sei eine enge Betreuung notwendig.
