Strack-Zimmermann will Scholz kritisieren - beleidigt aber Autisten
n-tv
Diese Kritik am Bundeskanzler ging völlig daneben. Eigentlich wollte FDP-Spitzenkandidatin Strack-Zimmermann Scholz‘ soziale Kompetenz infrage stellen. Indem sie ihm aber "geradezu autistische Züge" zuschreibt, diskriminiert sie stattdessen Menschen mit Behinderung.
Die FDP-Spitzenkandidatin für die Europawahl, Marie-Agnes Strack-Zimmermann, kritisiert Bundeskanzler Olaf Scholz scharf. Dabei vergreift sie sich in ihrer Wortwahl. "Nach drei Jahren stelle ich fest, dass er geradezu autistische Züge hat, sowohl was seine sozialen Kontakte in die Politik betrifft als auch sein Unvermögen, den Bürgern sein Handeln zu erklären", sagt Strack-Zimmermann über Scholz in einem Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Sie fügt an, er sei ein "krasser Rechthaber", den niemand erreiche. Was sie damit meint: Scholz' Überheblichkeit mache ihn sozial inkompetent. Was sie stattdessen sagt: Scholz sei ein Autist - und Autisten seien sozial inkompetent. Das ist Diskriminierung.
Statt also berechtigte Kritik am Kanzler zu üben, beleidigt Strack-Zimmermann Menschen mit geistiger Behinderung. Ihnen schreibt Strack-Zimmermann mit ihrer Aussage folgende Eigenschaften zu: Sie können nicht empathisch kommunizieren, nicht mit anderen Menschen in Kontakt treten, nicht reflektieren. Das ist völlig falsch.
Der Bundesverband zur Förderung von Menschen mit Autismus hat eine andere Definition: "Autismus ist eine komplexe und vielgestaltige neurologische Entwicklungsstörung." Die Störung kann sich demnach auf Interaktion, Kommunikation und Verhalten auswirken. Damit ist ein autistischer Mensch aber nicht grundlegend unfähig zur sozialen Interaktion. Und mit der Arroganz, die Strack-Zimmermann bei Scholz feststellt, hat die Behinderung überhaupt nichts zu tun.
Er ist maßgeblich an der Tesla-Ansiedlung beteiligt - eine der Erfolgsgeschichten der Brandenburger Wirtschaft. Nun aber zieht sich Jörg Steinbach zurück. Als Grund nennt er das Bündnis der SPD mit dem BSW. Ministerpräsident Woidke reagiert etwas kühl. Die Grünen würdigen seine Pro-Ukraine-Haltung als nicht sehr verbreitet im Landesverband.