
Stopp für Nord Stream 2 ist Merkels Niederlage
n-tv
Der Stopp der Ostsee-Gaspipeline Nord Stream 2 ist überfällig. Dass die Große Koalition unter Angela Merkel das Projekt überhaupt ermöglicht hat, war ein schwerer Fehler.
Die Bundesregierung legt die Ostsee-Pipeline Nord Stream 2 auf Eis. Dazu musste Russlands Präsident Wladimir Putin zwar erst die von Separatisten vorangetriebene Abspaltung zweier ukrainischer Regionen anerkennen, Truppen dorthin schicken und der Ukraine das Existenzrecht absprechen - doch besser spät einen Fehler korrigieren als nie.
Die neue Bundesregierung kann nun halbwegs gesichtswahrend aus einem Projekt aussteigen, das die Große Koalition unter Angela Merkel zu verantworten hat. Sie hat die Pipeline immer wieder verteidigt und unbeirrt als ein rein wirtschaftliches Unterfangen dargestellt, das nun wirklich überhaupt nichts mit Geopolitik zu tun habe.
Das Unbehagen anderer Länder, dem Kreml durch die Pipeline noch mehr Macht zu geben, ignorierte die Große Koalition auf eine Art und Weise, die durchaus als arrogant durchgeht. Und dass mit Gerhard Schröder ein Freund Putins und ehemaliger Bundeskanzler starke Verbindungen zu dem Projekt hat, macht die Sache noch unerfreulicher.