"Stiller Streik" legt Myanmar lahm
DW
Myanmars Miitärjunta bekämpft Widerstand gegen ihr Regime mit brutaler Gewalt. Die Bevölkerung des südostasiatischen Landes reagiert auf besondere Weise.
In Myanmar ist das Volk in einen "stillen Streik" getreten, um gegen die herrschende Junta zu protestieren. Die meisten Geschäfte öffneten am Freitag nicht. Auch in der größten Stadt Yangon - früher als Rangun bekannt - waren die Straßen größtenteils menschenleer. Viele Bewohner blieben den ganzen Tag in ihren Häusern, berichteten lokale Medien.
"Wir müssen der Welt die Botschaft senden, dass es in Myanmar zu schlimmsten Menschenrechtsverletzungen kommt", sagte die Aktivistin Khin Sandar. "Stille ist der lauteste Schrei. Wir wollen unsere Rechte zurückhaben."
"Fähig zu sein, das ganze Land zum Stillstand zu bringen, ist die reale Machtdemonstration. Wir, das Volk, haben die Macht", erklärte die "Bewegung für zivilen Ungehorsam" (CDM) als eine der Initiatoren des "stillen Streiks". Die lokalen Militärverwaltungen hätten erfolglos versucht, Geschäfte, die sich an dem Streik beteiligten, zur Öffnung zu zwingen.
Das ehemalige Birma versinkt seit einem Militärputsch am 1. Februar in Chaos und Gewalt. Die Generäle hatten die faktische Regierungschefin Aung San Suu Kyi entmachtet und regieren seither mit eiserner Faust. Jeder Widerstand wird mit brutaler Härte unterdrückt. Massendemonstrationen wie in den Wochen nach dem Umsturz gibt es kaum noch.
Nach Schätzungen der Organisation "Assistance Association for Political Prisoners Burma" (AAPPB) wurden seit dem Putsch mehr als 1300 Menschen, darunter auch Kinder, von Sicherheitskräften getötet. Tausende Personen wurden demnach festgenommen, von denen viele in Haft Misshandlungen und Folter sowie sexuellen Übergriffen bis hin zu Vergewaltigungen ausgesetzt sind.