
Steuerbetrug mit Autos - kriminelle Strukturen zerschlagen
n-tv
Über Jahre ist der Staat um Millionen-Steuerbeträge im Zusammenhang mit Autoverkäufen betrogen worden. Nach langer, intensiver Ermittlung der NRW-Steuerfahndung ist einer Bande das Handwerk gelegt.
Düsseldorf/Hagen (dpa/lnw) - Die nordrhein-westfälische Steuerfahndung hat eine Gruppe von Mehrwertsteuerbetrügern auffliegen lassen, die den Staat mit einer perfiden Masche bei Autoverkäufen um Millionensummen geprellt hat. "Die Täter haben Autos mit Hilfe von Briefkastenfirmen und Scheinrechnungen verschoben, um die Mehrwertsteuer zu sparen", teilte das Finanzministerium in Düsseldorf mit. Das Landesamt zur Bekämpfung der Finanzkriminalität (LBF NRW) und die Europäische Staatsanwaltschaft (EuSta in Köln) hätten das illegale Vorgehen aufgedeckt.
Das Landgericht Hagen habe am Donnerstag drei Täter verurteilt, die als Köpfe einer Bande durch vorgetäuschte Exporte von Autos Mehrwertsteuer in großem Stil hinterzogen haben, schilderte eine Sprecherin des Finanzministeriums. Diese Drahtzieher seien zu unterschiedlich langen Haftstrafen zwischen 21 Monaten und fünf Jahren und neun Monaten verurteilt worden. Dem Prozess seien langwierige und komplexe Ermittlungen der NRW-Steuerfahndung im Inland und im europäischen Ausland vorausgegangen.
Die EuSta und die Regionalabteilung Bergisches Land – Sauerland des LBF NRW ermittelten laut Finanzministerium schon seit einigen Jahren gegen die international tätigen Betrüger. Sie hätten Fahrzeuge im Wert von rund 100 Millionen umgesetzt und einen Steuerschaden von mindestens 24 Millionen Euro verursacht, hieß es in einer Mitteilung am Freitag.