Steinmeier: Gesten, Stimme, Sprachbilder
n-tv
An diesem Sonntag wird Bundespräsident Steinmeier wiedergewählt. Das Staatsoberhaupt hat vor allem eine Mission: reden! Was macht er mit den Händen? Mit der Stimme? Welche Sprachbilder benutzt er?
Um wütende Leserpost zu vermeiden: Dieser Text ist eine Performance-Analyse von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, keine politische Bewertung. So gesehen könnte eine Rede darüber, wie er sich am Morgen den kleinen Zeh gestoßen hat, "besser" sein als eine über Krieg, Pandemie oder einen ökonomisch-gesellschaftlichen Ruck. Es ist ein Urteil über das "wie", nicht über das "was".
Jede Rede lebt von drei Dimensionen. Erstens, der Redetext: Wie emotional, klar und bildhaft sind die Sätze gewählt? Zweitens, die Körpersprache: Was macht Steinmeier da mit seinen Händen? Setzt er den Körper ein? Drittens, die Stimme: Wie klingt Steinmeier? Variiert er die Stimmlage, das Sprechtempo?
Vieles davon entscheidet der Kontext. Steinmeier war röhrender SPD-Wahlkämpfer, milde formulierender Außenminister und als Bundespräsident auch ein wenig einschläfernder Volkspädagoge. Er wetterte gegen Rechts, ritt grelle Attacken gegen die frühere Bundeskanzlerin und ermahnte Querdenker.
Er ist maßgeblich an der Tesla-Ansiedlung beteiligt - eine der Erfolgsgeschichten der Brandenburger Wirtschaft. Nun aber zieht sich Jörg Steinbach zurück. Als Grund nennt er das Bündnis der SPD mit dem BSW. Ministerpräsident Woidke reagiert etwas kühl. Die Grünen würdigen seine Pro-Ukraine-Haltung als nicht sehr verbreitet im Landesverband.