
Steinmeier-Appell an Putin: "Beenden Sie diesen Krieg jetzt"
n-tv
Dresden (dpa/sn) - Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat in eindringlichen Worten ein Ende des Ukraine-Krieges gefordert. "Es gibt keine Rechtfertigung für diesen Krieg", sagte er am Mittwoch am Rande einer Friedensandacht in der Frauenkirche in Dresden. Niemand - auch ein russischer Präsident nicht - "kann vor der Geschichte rechtfertigen, was in der Ukraine geschieht, dass Hunderttausende auf der Flucht sind, dass unschuldige Menschen sterben und dass ein Land zerstört wird. Deshalb appellieren wir an den russischen Präsidenten: Beenden Sie diesen Krieg jetzt."
Es gehöre kein Mut dazu, ein kleineres Nachbarland zu überfallen. "Aber es gehört Mut dazu, diesen Krieg zu beenden. Und das fordern wir jetzt", sagte der Bundespräsident.
Er sei gekommen, um Solidarität zu zeigen mit den Ukrainerinnen und Ukrainern, sagte Steinmeier, der in Begleitung seiner Frau Elke Büdenbender erschienen war. Ebenso dabei waren Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) und der Dresdner Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP).
Die Dresdner Frauenkirche stehe wie kaum ein anderer Ort für Frieden und Versöhnung: "Aber wir wissen auch, während wir hier in dieser Kirche beten, ein Friedenskonzert hören, finden in der gleichen Stunde Luftangriffe statt auf Charkiw, Mariupol und andere ukrainische Städte, sterben Menschen in der Ukraine." Es werde Blut des Volkes vergossen, das Putin noch vor wenigen Tagen als Brudervolk bezeichnet habe.

Bei einer Pressekonferenz sagt Russlands Präsident Wladimir Putin, mit der Einstellung der Kampfhandlungen einverstanden zu sein, stellt allerdings Bedingungen. Zum Beispiel müsse vor einer Waffenruhe geklärt sein, ob die ukrainischen Soldaten in Kursk ihre Waffen niederlegten und kapitulierten. Zudem müsse eine Waffenruhe "zu einem dauerhaften Frieden führen und die tiefer liegenden Ursachen dieser Krise angehen", meint Putin. Diese Ursachen sieht Russland nicht in seinem Angriffskrieg, sondern in der Fähigkeit der Ukraine, sich selbst zu verteidigen und seine Existenz aufrechtzuerhalten. Von den seit über drei Jahren formulierten Maximalforderungen des Kreml, die mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit das Ende der Ukraine bedeuten würden, rückt Putin weiterhin nicht ab. Die Reaktionen auf den Plattformen X und Bluesky: