Steinadler über Hessen gesichtet
n-tv
Frankfurt/Main (dpa/lhe) - In der Wetterau ist laut Experten erstmals seit 1939 ein wilder Steinadler gesichtet worden. Der Vizedirektor des Frankfurter Zoos, Stefan Stadler, entdeckte den Vogel am Sonntag von einem Beobachtungsturm in der Wetterau aus. "Eigentlich hatte ich andere Vögel im Visier, als diese plötzlich aufgeflogen sind", berichtete Stadler am Donnerstag. Als er dann den Steinadler erblickt habe, sei er zunächst ungläubig gewesen, da der Raubvogel in Deutschland eigentlich nur noch im Alpenraum vorzufinden sei. Zuvor hatte "hessenschau.de" über die Sichtung berichtet.
Tobias Reiners, Vorsitzender der Hessischen Gesellschaft für Ornithologie und Naturschutz, konnte die Sichtung mithilfe von Bildern, die Stadler gemacht hatte, bestätigen. "Es handelt sich um einen circa einjährigen Steinadler. Das ist anhand des Federkleids zweifelsfrei identifizierbar", sagte Reiners.
Ihm zufolge ist die Sichtung durchaus besonders, allerdings auch nicht völlig überraschend. Der Steinadler sei eine "mobile Vogelart". Gerade die Jungtiere gingen gerne auf Erkundungsflüge und könnten weite Strecken zurücklegen. Bei dem Tier in der Wetterau handelt es sich laut Reiners höchstwahrscheinlich um ein Exemplar aus Skandinavien. "Es gibt in Hessen immer wieder mal Sichtungen von seltenen Vogelarten, allerdings ist das oft ein glücklicher Zufall."