Steigt Afrika zur neuen Energiedrehscheibe auf?
n-tv
Während dem Aggressor Russland Embargos drohen, wird darüber spekuliert, inwiefern Afrika das Zeug zum Öl- und Gaslieferanten hat. Der Kontinent bringt sich bereits in Stellung.
Somalia gilt als gefährlicher Ort und gescheiterter Staat: geprägt von Stammesfehden, Dürre und dem Terror der islamistischen Miliz al-Shabaab. Eine instabile Regierung versucht dennoch die Rückkehr zur Normalität und will Unternehmen an das Horn von Afrika locken - neuerdings wieder zur Erschließung fossiler Bodenschätze.
Im Ogaden-Becken und vor der somalischen Küste schlummern reiche Öl- und Gasvorkommen, sagt Ölminister Abdirashid Mohamed Ahmed. Beim nächsten großen Branchentreffen, der African Energy Week in Kapstadt im Oktober, will er "globale Investoren treffen, um dem Hochpotenz-Sektor entscheidende Impulse zu geben".
Der rechtliche Rahmen sei geschaffen, das Somalia Petroleum Law, eine Ölbehörde und eine Somali National Oil Company - alles, um internationalen Ölgesellschaften den Standort schmackhaft zu machen. Bei einer ersten Vergaberunde von Lizenzen waren die Erdölvorkommen vor einigen Jahren auf bis zu 30 Milliarden Barrel geschätzt worden, die Erdgasreserven auf 5,7 Milliarden Kubikmeter. Shell und ExxonMobile hatten sich Blöcke gesichert, beuten sie aber wegen "höherer Gewalt" nicht aus.
In den europäischen Chefetagen trübt sich der Blick auf die Lage ein. In der Industrie weitet sich die Krise aus - und nun schwächeln auch noch die Dienstleister. Vor Experten rückt eine Erholung der Konjunktur damit in einige Ferne. Einer der Gründe für den Pessimismus ist auch die politische Schwäche Deutschlands und Frankreichs.