Steigende Preise: Gewerkschaftsprotest in Erfurt
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"Wir frieren nicht für eure Profite!" - diesem Motto folgten in Erfurt zahlreiche Demonstranten auf die Straße. Rechte waren bei dem Gewerkschaftsprotest nicht erwünscht.
Erfurt (dpa/th) - Für einen stärkeren Ausgleich der explodierten Lebensmittel- und Energiepreise sind am Sonntag in Erfurt nach Veranstalterangaben rund 2500 Menschen auf die Straße gegangen. Die Entlastung komme in der breiten Mittelschicht nicht an, kritisierte der Vorsitzende des DGB Hessen-Thüringen, Michael Rudolph, bei der Kundgebung auf dem Bahnhofsvorplatz.
Notwendig seien eine stärkere steuerliche Entlastung von Gering- und Mittelverdienern und eine wesentlich stärkere Belastung von Vermögenden, Erben und Unternehmensgewinnen. "Was es nicht geben kann, ist ein "weiter so"", sagte der DGB-Chef. Die Polizei sprach von rund 2000 Demonstranten, die mit Plakaten und Transparenten durch die Innenstadt zogen.
Zu dem Protest unter dem Motto "Nicht mit uns! - Wir frieren nicht für Profite!" hatte ein Bündnis aufgerufen, das von DGB-Gewerkschaften sowie von Jugend- und Sozialorganisationen - darunter Fridays for Future oder dem AWO Kreisverband - unterstützt wurde. Auch Linke wie Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow waren auf der Kundgebung. Eine kleine, dem äußeren Anschein nach rechtsgerichtete Gruppe wurde nach Beobachtung eines Reporters von Gewerkschaftern und Ordnern daran gehindert, sich dem Protest anzuschließen.