
Steht die Wagenknecht-Partei bereits in den Startlöchern?
n-tv
Sahra Wagenknecht hat sich mit ihrer Partei und den Linken-Vorsitzenden verworfen - sie liebäugelt seit Monaten mit der Gründung einer eigenen Partei. Die Grundmauern für das Projekt sollen bereits stehen - ebenso wie der Name.
Die Hinweise auf eine baldige Gründung einer Partei von Sahra Wagenknecht verdichten sich. Abseits der Öffentlichkeit haben Unterstützer Wagenknechts nach "Stern"-Informationen vor wenigen Tagen einen Verein gegründet, der als Startschuss für eine solche Partei dienen könnte. Der Verein mit dem Kürzel "BSW - Für Vernunft und Gerechtigkeit" wurde demnach am 26. September 2023 beim Amtsgericht Mannheim angemeldet. Der Gründerkreis besteht aus sieben Personen, darunter auch der frühere Regierungssprecher von Wagenknechts Ehemann Oskar Lafontaine, Jochen Flackus.
Eine Vereinsgründung gilt seit Wochen als zentrales Vehikel, um eine eigene Wagenknecht-Partei organisatorisch vorzubereiten. Aus dem Umfeld der Linken-Politikerin hieß es bislang, der Verein sollte erst Mitte Oktober, also nach den Landtagswahlen, präsentiert werden. "Sehr viele Menschen in unserem Land haben das Vertrauen in die Politik verloren und fühlen sich durch keine der vorhandenen Parteien mehr vertreten", heißt es in Satzung des Vereins. Der Verein verstehe sich nicht als politische Partei, er könne aber "die Tätigkeit bestehender politischer Parteien oder die Gründung politischer Parteien unterstützen und durch den Einsatz auch der materiellen Mittel des Vereins fördern".
Wagenknecht und mehrere Mitglieder des Gründerkreises wollten sich auf "Stern"-Anfrage nicht zu den Hintergründen äußern. Als Vorsitzender ist im Vereinsregister Jonas-Christopher Höpken eingetragen, der 2022 in den Bundesausschuss der Linkspartei gewählt wurde, eine Art Kontrollgremium für den Parteivorstand. 2019 bezeichnet er Wagenknecht in einem Artikel im Internet als "Ausnahmemensch". Auch Höpken wollte sich auf Anfrage nicht äußern.