Steffen Baumgart und das neue Gefühl beim 1. FC Köln
DW
Im mit Spannung erwarteten Derby gegen Borussia Mönchengladbach erweist sich der Trainer des 1. FC Köln ein weiteres Mal als Glücksgriff für den sonst launischen Verein. Doch clever dämpft Steffen Baumgart die Euphorie.
Seine Mütze ist längst Kult. Selbst in Köln, wo man in diesem Monat wieder die Karnevalsmützen ausgepackt hat, ist Steffen Baumgarts Kopfbedeckung über jede Fußballtrainer-Mode-Diskussion erhaben. Der Mann, der aus Paderborn zu dem mitunter schwierigen Verein in der Stadt am Dom wechselte, zeigte sich auch im Derby gegen Borussia Mönchengladbach als regelrechter Glücksgriff. Nicht nur wegen der Leidenschaft und dem Selbstvertrauen, das er seiner Mannschaft eingeimpft hat. Auch weil er weiß, wem er in kniffligen Situationen vertrauen kann. Im Spiel gegen die Fohlen, das 4:1 für Köln ausging, waren das in der letzten Phase der Partie die eingewechselten Mark Uth und Sebastian Andersson, die trafen und den Gästen vor 50.000 Fans mit ihren Toren den Rest gaben.
"Im Fußball sollte man nicht zu lange genießen, vor allem nicht in Köln," sagte Baumgart hinterher. Der in Rostock geborene Mann weiß längst, dass man in seiner gegenwärtigen Heimatstadt in der Stunde des Erfolgs zu einer schwer beherrschbaren Form rheinischen Übermuts neigt. "Heute können wir es genießen. Über 90 Minuten war der Sieg verdient. Gerade die Jungs, die getroffen haben, haben daran lange gearbeitet. Das ist einfach schön." Manche sagen ja, Köln sei ein Gefühl. Baumgart hat das verstanden.