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Stasi-Akte von Olaf Scholz ausgewertet
n-tv
In den 1980er Jahren reist Olaf Scholz mehrmals in die DDR. Damals engagiert er sich für die Jusos in Hamburg und erweckt das Interesse der Staatssicherheit. Einem Bericht zufolge wurde der heutige Bundeskanzler sogar einmal von SED-Politiker Egon Krenz empfangen.
Die DDR-Staatssicherheit hat über den heutigen Bundeskanzler Olaf Scholz in seiner Zeit als Juso-Politiker in den 1980er Jahren jahrelang Informationen gesammelt und Akten angelegt. Das Bundesarchiv bestätigte in Berlin auf Anfrage, dass es Scholz' Stasi-Akte der "Bild"-Zeitung übermittelt hat. Die Akte bezieht sich laut dem Blatt sowohl auf Reisen in die DDR als auch auf Bespitzelung des Politikers und Rechtsanwalts in Hamburg.
Daraus gehe hervor, dass Scholz als stellvertretender Vorsitzender der Jungsozialisten auf Einladung der FDJ mehrmals in die DDR gereist sei, meldete die Zeitung. Bei der Einreise habe die geladene Delegation keinen Zwangsumtausch leisten müssen und ohne Zollkontrolle die Grenze passiert. Die DDR-Grenzer am Bahnhof Friedrichstraße hätten 1988 vorab eine Anweisung zur "höflichen Abfertigung" erhalten.
Bei einer weiteren Reise 1984 wurden Scholz und weitere Vertreterinnen und -Vertreter der SPD-Jugendorganisation demnach von SED-Politbüromitglied Egon Krenz empfangen. Auf Interesse der Stasi seien unter anderem damalige Äußerungen des heutigen Kanzlers zur Friedenspolitik und insbesondere zur Stationierung von Atomraketen in der Bundesrepublik und der DDR gestoßen.