Starker Personalmangel: Frust macht sich in Bürgerämtern Frankfurts breit
Frankfurter Rundschau
In den Bürgerämtern in Frankfurt fehlen Angestellte, was zu Aggressionen gegen die Beschäftigten führt. Mehrere Außenstellen bleiben geschlossen.
Frankfurt – Die Personalsituation in den Bürgerämtern in Frankfurt bleibt angespannt. Eine Besserung ist kurzfristig nicht in Sicht. Das führt bisweilen zu unschönen Szenen. Die Beschäftigten würden „oft Zielscheibe von Frustration und Ärger über Umstände, für welche die Mitarbeitenden nicht verantwortlich sind“, sagte die zuständige Dezernentin Eileen O’Sullivan (Volt) der FR. Sie appelliert an die Kundinnen und Kunden der Bürgerämter: „Bitte begegnen Sie den Menschen im Bedienbereich mit dem Respekt, den auch Sie sich wünschen.“
Am Freitag hatte O’Sullivan über den städtischen Newsletter mitgeteilt, das Bürgeramt in Nieder-Eschbach werde derzeit umgebaut und renoviert. Für sechs bis acht Monate bleibe es geschlossen. Damit steht eine weitere Außenstelle des Zentralen Bürgeramts an der Langen Straße nicht zur Verfügung. Seit Beginn der Corona-Krise sind bereits die Einrichtungen in Fechenheim, Kalbach, Nieder-Erlenbach und Harheim geschlossen.
Bis auf Weiteres blieben sie es auch, antwortete O’Sullivan vorige Woche auf eine Anfrage der CDU im Römer. Kritisch sieht die CDU auch, dass die Ämter auch im Sommer vorigen Jahres, als die Inzidenzen noch niedrig waren, geschlossen blieben. Der Grund (neben zu engen Räumlichkeiten): Personalmangel.
Vor allem für die Menschen im Norden der Stadt Frankfurt bedeutet das Einschränkungen. In ihrer Umgebung hat nur noch das Bürgeramt in der Nordweststadt geöffnet.
Den Bürgerämtern in Frankfurt stehen 216 Stellen zur Verfügung, wie O’Sullivans Sprecherin, Ronja Merkel, erklärt. Elf davon seien nicht besetzt. Doch das sei nicht das vorherrschende Problem, zumal zwei der offenen Stellen schon vergeben seien und fünf an Auszubildende gehen sollen. Der Krankenstand – wegen Corona-Infektionen und Erkältungen – sei aber sehr hoch. Und: Risikogruppen wie etwa Schwangere dürften keinen Kontakt mit Kundinnen und Kunden haben.