Standortsuche von Rheinmetall: Auch in Brandenburg?
n-tv
Potsdam (dpa/bb) - Nach einem Bericht über einen möglichen neuen Standort des Rüstungskonzerns Rheinmetall in Brandenburg soll sich der Landtag damit befassen. Die Linksfraktion bringt eine Dringliche Anfrage in den Landtag ein und verlangt in der kommenden Woche Aufklärung von der Landesregierung, wie eine Fraktionssprecherin am Freitag sagte. Nach einem Bericht von RBB und MDR (Donnerstag) soll sich Brandenburg um einen Produktionsstandort von Rheinmetall bemüht haben und in der engeren Auswahl sein.
Ein Sprecher von Rheinmetall in Düsseldorf wollte den Bericht am Freitag nicht kommentieren. Das Wirtschaftsministerium in Potsdam teilte mit, dass es sich grundsätzlich nicht zu möglichen Ansiedlungen äußere.
Der Rüstungskonzern Rheinmetall hat eine Kooperation mit den US-Unternehmen Lockheed Martin und Northrop Grumman im Zusammenhang mit F-35-Kampfjets geschlossen, wie das Unternehmen im Februar mitgeteilt hatte. Dabei gehe es um die Produktion von Rumpfmittelteilen. Die Zusammenarbeit beinhaltet demnach eine Montagelinie in Deutschland. Die Bundesregierung will US-Kampfjets vom Typ F-35 kaufen, weil die Tornado-Flotte in die Jahre gekommen ist.
Die oppositionelle Linksfraktion im brandenburgischen Landtag kritisierte "Geheimgespräche" der Landesregierung. "Mit der Anwerbung von Rheinmetall in Brandenburg begeht die Landesregierung einen Tabubruch", sagte der Fraktionsvorsitzende Sebastian Walter laut einer Mitteilung. An der Öffentlichkeit und am Parlament vorbei solle Brandenburg zu einem Rüstungsstandort werden. Brandenburg dürfe keine Geschäfte mit dem Tod machen.