
Stadt verfolgt Räumungsklage gegen Schlachthofbetreiber
n-tv
Aschaffenburg (dpa/lby) - Der Stadtrat Aschaffenburgs beharrt auf dem Kündigungsverfahren und der Räumungsklage für den Betreiber des örtlichen Schlachthofs. "Verhandlungen über eine Anpassung oder Erneuerung des gekündigten Pachtverhältnisses sollen nicht geführt werden", teilte die Stadt am Mittwoch mit. Gespräche zwischen der Stadtverwaltung und der Geschäftsleitung des Schlachtbetriebes hätten für die Mitglieder des Stadtrats nicht dazu geführt, das Vertrauen in die aktuelle Betreibergesellschaft wieder herzustellen.
Die Frist zur Räumung des Schlachthofs bis zum 15. Oktober hatte der Betreiber verstreichen lassen. Daher wird nun eine Räumungsklage vorbereitet. Der Betreiber war für eine Stellungnahme bisher nicht für dpa zu erreichen.
Die Stadt hatte dem Schlachthof nach einem Skandal um mutmaßliche Tierrechtsverstöße den Pachtvertrag gekündigt. Sie ist Eigentümerin des Geländes und des Gebäudes des Schlachthofs.
Die Tierschutzorganisation "Soko Tierschutz" hatte im Sommer bestürzende Videoaufnahmen veröffentlicht. Diese zeigten, wie Beschäftigte Schweine und Rinder mit Elektroschockern traktieren und offensichtlich noch lebende Tiere auseinandernehmen. Die Staatsanwaltschaft ermittelt seither gegen mehr als zehn Verdächtige.