
St. Pauli schmeißt sensationell Dortmund raus
n-tv
Der Zweitligist St. Pauli schmeißt den pomadig agierenden Bundesligazweiten Borussia Dortmund aus dem DFB-Pokal und steht im Viertelfinale. Damit sind alle Pokalsieger der vergangenen 27 Jahre ausgeschieden. Bochum schlägt Mainz im Duell zweier Bundesligisten - dank Kunstschütze Milos Pantovic.
BVB-Superstar Erling Haaland stapfte stinkwütend in die Kabine, auf dem Platz ging der Punk ab: Der unbändige FC St. Pauli feiert eine wilde Pokal-Party. Der kämpferisch überragende Underdog warf den klar favorisierten Titelverteidiger Borussia Dortmund im Kracher-Achtelfinale am Millerntor sensationell mit 2:1 (2:0) raus.
BVB-Kapitän Marco Reus kam anschließend tief enttäuscht zum Interview. Nach dem Aus des Rekordsiegers Bayern München schien der erneute Weg nach Berlin für die Dortmunder geebnet - und dann das. "Ein komplett schlechter Tag von uns, wir sind zu spät aufgewacht", klagte Reus in der ARD. "St. Pauli hat das gut gemacht. Jetzt sind wir nicht mehr dabei." Das Finale steigt am 21. Mai. Etienne Amenyido (4.) und Axel Witsel (40.) per Eigentor sorgten für die Sensation durch den Zweitligisten aus Hamburg, das Tor von Haaland (58.) per Handelfmeter war für die großen Ambitionen des BVB viel zu wenig. St. Pauli posierte noch auf dem Rasen für ein Mannschaftsfoto mit allen Ersatzspielern und Betreuern.
Erstmals seit Eintracht Frankfurt (2018) wird der Sieger im DFB-Pokal damit nicht aus München oder Dortmund kommen. Alle Pokalsieger der vergangenen 27 Jahre sind bereits ausgeschieden (Borussia Mönchengladbach gewann 1995). St. Pauli darf sich über die willkommene Pokalprämie von rund einer Million Euro freuen und steht erstmals seit 16 Jahren im Viertelfinale - damals war nach der legendären "Bokal-Serie" (ausschließlich Gegner mit B) erst Bayern im Halbfinale Endstation. Haaland, der mit seinem Frust-Interview zuletzt für Wirbel gesorgt hatte, und die anderen Stars taten sich gegen gut organisierte Kiezkicker überraschend schwer. Die eigentliche Klasse des BVB, der zuletzt 5:1 gegen den SC Freiburg gewonnen hatte, kam fast nie zur Entfaltung.

Sechs Goldmedaillen holt Markus Eisenbichler bei Weltmeisterschaften, den Sieg bei der Vierschanzentournee verpasst er nur knapp. Doch die vergangenen Jahre laufen für den einstigen deutschen Vorzeige-Skispringer bitter. Nun beendet der Bayer seine Karriere - und kehrt noch einmal auf die große Bühne zurück.