Stürmer wirft Gegner seinen Fußballschuh an den Kopf
n-tv
Beim Schweizer Meister läuft es in dieser Saison nicht, nach 13 Spieltagen stehen für die Young Boys aus Bern nur drei Siege zu Buche. Das Remis bei Tabellenführer FC Zürich sorgt jedoch nicht wegen des Ergebnisses für Schlagzeilen. Auslöser ist stattdessen der Frustabbau von Stürmer Joel Monteiro.
Erst flog der Schuh, dann Joel Monteiro: Der Schweizer Nationalstürmer von Meister BSC Young Boys hat in der Super League für ein echtes Kuriosum gesorgt. Weil sich der Berner im Ligaspiel beim FC Zürich (0:0) über eine Schiedsrichter-Entscheidung ärgerte, warf der 25-Jährige seinen Schuh - und traf unabsichtlich den gegnerischen Verteidiger Mirlind Kryeziu am Kopf. Dem Unparteiischen Urs Schnyder blieb in der 79. Minute nichts anderes übrig, als Monteiro per Roter Karte vom Platz zu stellen.
Das Schweizer Fernsehen SRF berichtete von einer "bizarren Tätlichkeit", für das Boulevardblatt "Blick" war der "Schuhwurf-Skandal am Letzigrund" gar der "Höhepunkt" der Nullnummer zwischen dem Tabellenführer und dem strauchelnden Titelverteidiger, der in der Zwölferliga auf Rang zehn abgerutscht ist. Für Bern, das im Dezember in der Champions League beim VfB Stuttgart gastiert, war es am 13. Spieltag bereits das zehnte Spiel ohne Sieg. Was jedoch zur Nebensache geriet.
"Selten hat es in der Geschichte des Fußballs eine logischere Rote Karte gegeben", kommentierte die "Neue Zürcher Zeitung" und nannte die Aktion des Angreifers "so spektakulär wie dämlich". Monteiros "Opfer" Kryeziu berichtete beim TV-Sender Blue Sport, er habe "es gar nicht gesehen, auf einmal spüre ich zuerst an der Schulter und dann am Kinn etwas, dann schaue ich auf den Boden und sehe den Schuh". Der Abwehrspieler, der Monteiro den Schuh zuvor vom Fuß getreten hatte, nutzte den Zwischenfall für eine kleine Schauspieleinlage.
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