Städtetag mahnt mehr Kapazitäten für Geflüchtete an
n-tv
Oldenburg/Hannover (dpa/lni) - Der Niedersächsische Städtetag hat das Land aufgefordert, mehr eigene Kapazitäten zur Unterbringung geflüchteter Menschen aufzubauen. Bei der Verteilung der Menschen auf die Kommunen wiederum solle auf die besondere Belastung an den jeweiligen Orten Rücksicht genommen werden, mahnte der Städtetag einem Bericht der "Nordwest-Zeitung" (Freitag) in Oldenburg zufolge. So solle die Nordseehalle in Emden vom 24. September an als Flüchtlingsunterkunft genutzt werden. Auch in anderen Städten und Kreisen, etwa im Ammerland, in Friesland und in der Wesermarsch, seien Wohnungen rar.
Dem Bericht zufolge bringen 10 von 51 Kommunen, die sich an einer Umfrage des Städtetags beteiligten, Geflüchtete in Turnhallen unter. Das sieht der Vizepräsident des Städtetages, Oldenburgs Oberbürgermeister Jürgen Krogmann (SPD), skeptisch - letztlich könne dies die Akzeptanz der Flüchtlingsaufnahme gefährden. Niedersachsen nimmt laut Zeitungsbericht wöchentlich zwischen 600 und 800 Asylsuchende auf – Geflüchtete aus der Ukraine nicht eingerechnet.
Die Landesaufnahmebehörde Niedersachsen verfügt nach Angaben einer Sprecherin derzeit über 5125 Unterbringungsplätze an acht Standorten und Außenstellen, berichtete die Zeitung. Davon seien 4140 Plätze belegt, die beiden Ankunftszentren in Bramsche und Bad Fallingbostel seien bereits überlastet, ebenso das Drehkreuz für Geflüchtete aus der Ukraine auf dem Messegelände in Hannover. Eine Sprecherin der Landesaufnahmebehörde sagte dem Bericht zufolge, der Zeitraum von der Ankündigung bis zur Zuweisung sei auf sieben Tage erhöht worden, um den Kommunen eine bessere Vorbereitung zu ermöglichen.