Städtetag kritisiert Lindners Entlastungspaket
n-tv
Mit Entlastungen in Milliardenhöhe will Finanzminister Christian Lindner der Wirtschaft neuen Auftrieb geben. Der Deutsche Städtetag befürchtet allerdings "massive Steuerausfälle". Die Lage der kommunalen Haushalte sei bereits "extrem angespannt", heißt es.
Der Deutsche Städtetag hat das von Finanzminister Christian Lindner geplante milliardenschwere Steuerpaket kritisiert. Verena Göppert, stellvertretende Hauptgeschäftsführerin des Städtetages, warnte vor "massiven Steuerausfälle" bei der Gewerbesteuer, der wichtigsten Steuer für die Kommunen. "Es darf keine Einschnitte bei der Gewerbesteuer geben, denn die Städte brauchen sie, um gute Dienstleistungen und eine gute Infrastruktur für die Bürgerinnen und Bürger und die Wirtschaft vor Ort finanzieren zu können", so Göppert.
Lindner will die Wirtschaft mit einem Steuerpaket um jährlich rund sechs Milliarden Euro entlasten. Ein "Wachstumschancengesetz" solle die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands stärken und für mehr Investitionen sorgen, hieß es am Mittwoch aus dem Finanzministerium. Lindner schlägt demnach fast 50 steuerpolitische Maßnahmen vor. Kernelement ist eine im Koalitionsvertrag angekündigte Prämie für Investitionen in den Klimaschutz. Der Entwurf ist in der Regierung noch nicht abgestimmt.
Göppert sagte, das Finanzministerium wolle mit dem geplanten Wachstumschancengesetz offenbar die "Axt" an die Gewerbesteuer anlegen und die sogenannte Mindestgewinnbesteuerung aussetzen. "Für die Städte würde das massive Steuerausfälle bei ihrer wichtigsten eigenen Steuer bedeuten." Für die Handlungsfähigkeit der Städte wäre das eine echte Hiobsbotschaft.