Städte sehen Nachfrage nach Änderung des Geschlechtseintrags
n-tv
Vom 1. November an ist es möglich, seinen Geschlechtseintrag und Vornamen einfacher zu ändern. Die Standesämter in Bayerns Städten haben erste Zahlen.
München (dpa/lby) - Mit dem 1. November und der Einführung des Selbstbestimmungsgesetzes können Menschen ihren Vornamen und ihren Geschlechtseintrag leichter und ohne medizinische Gutachten ändern lassen. Bereits vor Inkrafttreten des Gesetzes registrieren die bayerischen Standesämter eine rege Nachfrage. Wie viele Anträge gingen bislang ein? Die Deutsche Presse-Agentur hat in einigen Kommunen nachgefragt.
In München haben mehr als 330 Menschen einen Antrag eingereicht, wie eine Sprecherin der Stadt mitteilte. Sie erwartete, dass "ein großer Teil der Personen, die ihren Geschlechtseintrag ändern lassen möchten, sich bereits um einen Termin bemüht hat", weshalb die Zahl der Anträge in den kommenden Monaten abnehmen dürfte. Im Kreisverwaltungsreferat wurden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter durch ein Diversitätsteam fachlich geschult und mit Informationsmaterialien ausgestattet.
Ähnlich zeigt sich die Lage in Nürnberg, wo die Nachfrage ebenfalls hoch ist. Wie ein Sprecher des Standesamts erklärte, meldeten zunächst 141 Menschen eine Änderung ihres Geschlechtseintrags an. Auch er ging davon aus, dass die Nachfrage in den kommenden Monaten nachlasse, jedoch bleibe die Umsetzung des Gesetzes für Nürnberg ein "spürbarer, aber handhabbarer Mehraufwand". Um den Betroffenen Unterstützung zu bieten, wurden unter anderem das Menschenrechtsbüro der Stadt und geeignete Beratungsstellen einbezogen.