Squid Game: Blutrausch als Spiegel der Gesellschaft?
DW
Die Netflix-Serie "Squid Game" ist in über 90 Ländern Top 1. Das Spiel um Leben und Tod ist mehr als ein Blutbad in Bonbonfarben. Es ist eine Sozialstudie.
Sehr arme und sehr reiche Menschen haben eins gemeinsam, heißt es in "Squid Game": Das Leben macht ihnen keinen Spaß. Die einen wissen nicht, wie sie sich und ihre Familie ernähren können, und die anderen sind vor lauter Überfluss gelangweilt. Warum nicht beides zusammenfügen? Ohne zu spoilern: "Squid Game" wird von sehr reichen Menschen organisiert, die sich zu ihrer Zerstreuung hunderte Verliererinnen und Verlierer einladen. Diese werden durch sechs Spielrunden geführt. Alle, die die Spielrunde nicht schaffen, werden "disqualifiziert" - hingerichtet. Dem Sieger winkten viele Millionen als Preisgeld.
Diese wohl erfolgreichste Serie in der Geschichte von Netflix handelt von einfachen Kinderspielen, bei denen es um Leben und Tod geht. Ob es ein Laufspiel ist, bei dem jedem, der sich im falschen Moment bewegt, in den Kopf geschossen wird, oder verlierende Teams in fast unheimlicher Stille in die Tiefe stürzen - am Ende zählen mehr die perfiden psychologischen Tricks, mit denen die Spielerinnen und Spieler durch die Runden geschickt werden.