
Spurs liefern historische Nachspielzeit
n-tv
Bis tief in die Nachspielzeit droht den Tottenham Hotspur eine bittere Niederlage in der Premier League, dann passiert Außergewöhnliches. Bei Ralf Rangnicks Manchester United dürfen sie mal wieder jubeln. Nur der Superstar schiebt Frust. Zumindest kurz.
Was für ein Finale eines ohnehin schon spannenden Spiels: Steven Bergwijn war der Held beim 3:2 (1:1) von Tottenham Hotspur im Nachholspiel bei Leicester City. Der Niederländer war in der 79. Minute ins Spiel gekommen und drehte die Partie durch zwei Treffer in der Nachspielzeit (90.+5/90.+7). Patson Daka (24.) hatte die Gastgeber in Führung gebracht, Harry Kane (38.) glich noch vor der Pause für die Gäste aus London aus. James Maddison (76.) brachte seine Mannschaft erneut nach vorn - bis zu Bergwijns spätem Doppelschlag.
"Das ist der Traum eines jeden Jungen, ein solches Spiel zu drehen", sagte der Doppeltorschütze hinterher begeistert. "Es ist fantastisch. Die Fans hatten einen fantastischen Tag. Ich habe zwei Tore erzielt. Ich bin sehr glücklich. Der Trainer hat mir gesagt, ich solle Tore schießen, den Verteidigern Schwierigkeiten bereiten und in der Nähe von Harry Kane bleiben", sagte Bergwijn. Exakt 94 Minuten und 51 Sekunden zeigte die Spieluhr, als Leicester in diesem verrückten Spiel das letzte Mal führte. Wie der Sender ESPN herausfand, ist das ein neuer Rekord: Nie zuvor führte eine Mannschaft in der Premier League noch so spät und verlor dann doch noch.
Dem entscheidenden Treffer war ein leichter Ballverlust von Leicesters Youri Tielemans vorausgegangen. Und das wurmte Trainer Brendan Rodgers gewaltig. "Naiv" schimpfte er. "Das war eine große Chance heute Abend, aber man muss sie nutzen. Ich glaube nicht, dass Tottenham das Spiel gewonnen hat, wir haben ihnen die drei Punkte geschenkt. Es ist eine herbe Enttäuschung." Tottenham ist nun Fünfter, Leicester Zehnter.
