
Springer bringt Post-Reichelt-Vorschriften
n-tv
Zwei Monate nach dem Rauswurf von Julian Reichelt als "Bild"-Chef verschärft der Medienkonzern Axel Springer seinen Verhaltenskodex. Es geht um persönliche Beziehungen am Arbeitsplatz und offenbar darum, wann diese offenzulegen sind, um Machtmissbrauch wie unter Reichelt zu vermeiden.
Nach dem Skandal um den ehemaligen "Bild"-Chef Julian Reichelt hat der Medienkonzern Axel Springer seinen Firmen-Verhaltenskodex zu persönlichen Beziehungen am Arbeitsplatz verschärft. "Wir müssen und wollen klarer formulieren, welches Verhalten wir gerade von Führungskräften im Falle von möglichen Interessenskonflikten am Arbeitsplatz erwarten, und unser Handeln konsequent daran messen", heißt es in einem Schreiben von Personalvorstand Julian Deutz und People & Culture-Leiter Tilmann Knoll an die Mitarbeiter, das der Deutschen Presse-Agentur vorlag. Führungskräfte mit fachlicher beziehungsweise disziplinarischer Personalverantwortung müssen demnach Interessenkonflikte wie zum Beispiel eine Liebesbeziehung zu einem Mitarbeiter oder einer Mitarbeiterin in ihrem Zuständigkeitsbereich offenlegen.
Der Verhaltenskodex existiert bei Springer mit Hauptsitz in Berlin schon Jahre. Einer der Gründe für die Anpassung ist der Fall des Ex-"Bild"-Chefredakteurs Julian Reichelt, gegen den der Konzern im Frühjahr interne Ermittlungen angestoßen hatte und der vor rund zwei Monaten nach neueren Presserecherchen von seinen Aufgaben entbunden worden war. Im Frühjahr standen nach Springer-Angaben im Kern der Untersuchung Vorwürfe des Machtmissbrauchs im Zusammenhang mit einvernehmlichen Beziehungen zu Mitarbeiterinnen sowie Drogenkonsum am Arbeitsplatz.

In der französischen Kleinstadt Nogent tötet ein 14-Jähriger am Dienstag eine Schulmitarbeiterin mit mehreren Messerstichen. Seitdem befindet er sich in Gewahrsam, ein Verfahren wegen Mordes ist beantragt. Während einer Anhörung gewinnt die Staatsanwaltschaft Einblicke in die Psyche des Jugendlichen.