Sportwelt streicht russische Wettkampfstätten
ZDF
Der Sport hat auf den russischen Angriff auf die Ukraine reagiert. Das CL-Finale wird verlegt, Wettkämpfe in Russland sollen boykottiert werden.
Der Angriff von Wladimir Putin auf die Ukraine hat auch den internationalen Sport in eine tiefe Krise gestürzt - und führt zu weitreichenden Konsequenzen. Die UEFA entzieht St. Petersburg die Austragung des Champions-League-Finals und viele Verbände streichen russische Austragungsorte für dieses.
Der Deutsche Olympische Sportbund hat die 90.000 Sportvereine zu einer Schweigeminute an diesem Wochenende aufgerufen. Zuvor hatten DFB und DFL den vereinen der deutschen Fußballliegen zu einer Gedenkminute geraten.
Die Formel 1 hat den für den 25. September geplanten Grand Prix in Sotschi aus dem Rennkalender gestrichen. "Wir beobachten die Entwicklungen in der Ukraine mit Trauer und Bestürzung", teilte die Rennserie mit: "Unter den derzeitigen Umständen ist es unmöglich, den Großen Preis von Russland durchzuführen."
Die Formel 1 ließ zunächst offen, ob das Rennen durch einen Grand Prix in einem anderen Land ersetzt werden soll. Die Königsklasse plante für 2022 mit 23 Rennen, so viele wie noch nie.
Der Internationale Ski-Verband FIS hat alle noch geplanten Weltcup in Russland abgesagt. Im Interesse der "Sicherheit aller Beteiligten und um die Integrität des Weltcups zu erhalten" sollen die fraglichen noch für diese Saison vorgesehenen Wettbewerbe entweder gestrichen oder an andere Orte verlegt werden.
Der Deutsche Segler-Verband (DSV) hat einen Verzicht deutscher Starter am Nord Stream Race gefordert. "Vor dem Hintergrund der aktuellen politischen Entwicklungen und der Entscheidung der Bundesregierung, die Genehmigung der Erdgaspipeline Nord Stream 2 zu stoppen, halten wir eine deutsche Beteiligung am Nord Stream Race für nicht angezeigt", sagte DSV-Präsidentin Mona Küppers.
Die mit dem russischen Energiekonzern Gazprom kooperierenden Vereine habe der DSV aufgefordert, sich von Gazprom zu trennen. Das Nord Stream Race wird vom St. Petersburg Yacht Club ausgerichtet. Aus Sicht des DSV-Präsidiums handele es sich "um eine PR-Maßnahme", erklärte Küppers.