
Sponsoring von Qatar Airways beim FC Bayern: der zerrissene Klub
DW
Bayern-Anhänger wollen eine Beendigung des Sponsorings durch die Staatsairline von Katar erreichen, die Verantwortlichen taktieren. Der Konflikt über den Geldgeber entwickelt sich zum Richtungsstreit beim Rekordmeister.
"Für Geld waschen wir alles rein", stand auf dem riesigen Transparent, das Fans von Bayern München vor dem Anpfiff des Bundesliga-Heimspiels gegen den SC Freiburg ausgerollt hatten. Unter dem Schriftzug waren Vorstandschef Oliver Kahn und Vereinspräsident Herbert Hainer neben einer Waschmaschine mit der Aufschrift "FCB AG" beim Waschen blutverschmierter Kleidung zu sehen. In seiner linken Hand trug Kahn einen Koffer voller Geld mit der Aufschrift "You can rely on us" ("Ihr könnt euch auf uns verlassen").
Der beim FC Bayern schon länger schwelende Protest gegen das Sponsoring der katarischen Staats-Airline Qatar Airways hat dadurch eine neue öffentliche Dimension erreicht. Der kommende WM-Gastgeber Katar steht wegen Verstößen gegen und Missachtung der Menschenrechte seit Jahren massiv in der Kritik - vor allem in Europa. Und genau hier betreibt das Land intensiv das sogenannte "Sportswashing", bei dem man sich durch Sponsoringaktivitäten - gerne auch "Partnerschaften" genannt, das positive Image von Klubs wie beispielsweise dem deutschen Rekordmeister zu Nutze macht.