Spionagevorwürfe gegen Hertha-Investor Lars Windhorst
n-tv
Hertha BSC kommt selten zur Ruhe. Nachdem der Klub in dieser Saison neue Einigkeit zeigt, sorgt jetzt ein Bericht der "Financial Times" für Wirbel. Mithilfe einer israelischen Sicherheitsfirma soll Lars Windhorst versucht haben, den alten Präsidenten zu stürzen. Der Hertha-Investor bestreitet das.
Viel zu lange war es ruhig um Hertha BSC. Der Hauptstadtklub hatte sich nach turbulenten Jahren zuletzt trotz der andauernden sportlichen Misere als Einheit präsentiert. Unter dem neuen Präsidenten Kay Bernstein war Ruhe eingekehrt. Doch knapp 100 Tage nach der Wahl des Hoffnungsträgers gibt es im Berliner Westend erneut Aufregung. Im Mittelpunkt steht, wie sollte es anders sein, Investor Lars Windhorst. Er und seine Holding, Tennor, sollen mal wieder verklagt worden sein. Diesmal vor einem Bezirksgericht in Tel Aviv. Von einer israelischen Firma namens Shibumi Strategy Limited.
"Der deutsche Finanzier Lars Windhorst soll einer Klage zufolge einen israelischen Geheimdienst beauftragt haben, um den Sturz des damaligen Präsidenten des Fußball-Bundesligisten Hertha BSC zu orchestrieren", schreibt die "Financial Times". Ein 20-köpfiges Team der israelischen Firma soll mit einer Kampagne mit dem Ziel des Sturzes des damaligen Präsidenten, Werner Gegenbauer, beauftragt worden sein. Windhorsts Sprecher, Andreas Fritzenkötter, bezeichnet den Bericht gegenüber ntv.de als "kompletten Unsinn".
Der langjährige Hertha-Präsident trat nach dem mühsam errungenen Klassenerhalt in den Relegationsspielen gegen den Hamburger SV zurück. Aus freien Stücken, aber durchaus unter dem Druck der Mitglieder. Seit langer Zeit lag er im Clinch mit Windhorst, der im Frühjahr 2022 erklärte, dass er keine Grundlage für eine weitere Zusammenarbeit sehe. "Er hat den Verein angezündet", erklärte Gegenbauer nach seinem Rücktritt im Berliner "Tagesspiegel": "Windhorst hat eine Spaltung zu verantworten, die den Klub und alle Abteilungen schwer verunsichert hat."
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