
Spionage im Ausland: Die Schattenarmee des Wladimir Putin
Frankfurter Rundschau
Wladimir Putin verlässt sich auf ein Heer von Spionen, das in ehemaligen Sowjet-Staaten und weltweit den Einfluss der russischen Föderation sicherstellen soll.
Moskau – Andrei Alexejewitsch Soldatow arbeitet als investigativer Journalist und Geheimdienstexperte. Bereits seit 1996 ist er Soldatow für verschiedene russische Medien tätig. Doch seinen eigentlichen Durchbruch feierte er als Sektionsleiter der Wochenzeitung Versiya, die unter anderem prominent über die Geiselnahme im Moskauer Dubrowka-Theater am 23. Oktober 2002 berichtete. In diese Zeit fiel auch der erste Kontakt Soldatows mit der Schattenarmee des russischen Präsidenten Wladimir Putin. Für das US-amerikanische Nachrichtenportal The Daily Beast meldete sich Soldatow nun in einem exklusiven und umfangreichen Essay zu Wort, das einige Brisanz birgt. Der Journalist, dem als Mitarbeiter der Nowaja Gaseta 2008 die Akkreditierung entzogen worden war, da er gemeinsam mit seiner Kollegin Irina Borogan Recherchen zum Mord an der Journalistin Anna Politkowskaja vorangetrieben hatte, beschreibt infolge jahrelanger Aufarbeitung den Aufbau eines Netzwerks von Spionen, die Wladimir Putin über die gesamte Welt verteilt haben soll, um den Einfluss Russlands auszuweiten. Die Geschichte beginnt mit einem Hochsommer im Jahr 2002. In ganz Moskau litten die Menschen unter der enormen Hitze, doch auf einem Dachboden eines fünfstöckigen Gebäudes im mondänen Stadtviertel Arbat im historischen Zentrum der russischen Hauptstadt herrschte emsige Betriebsamkeit. Soldatow, seinerzeit Leiter des Ressorts Nationale Sicherheit der Wochenzeitung Versiya, und sein Team arbeiteten an einer Story, die ihn noch lange Zeit beschäftigen sollte.More Related News