Spiel in Bochum nach Becherwurf abgebrochen
ZDF
Eklat im Bundesliga-Freitagsspiel: Nach einem Becherwurf auf den Linienrichter wird die Partie zwischen Bochum und Gladbach abgebrochen.
Das Freitagsspiel des 27. Spieltags in der Fußball-Bundesliga zwischen dem VfL Bochum und Borussia Mönchengladbach ist abgebrochen worden. Nachdem der Schiedsrichter-Assistent Christian Gittelmann in der 68. Minute von einem Bierbecher getroffen wurde, beendete Schiedsrichter Benjamin Cortus die Partie. Die Gäste führten zum Zeitpunkt des Abbruchs mit 2:0.
VfL-Sportdirektor Sebastian Schindzielorz sagte bei "Dazn": "Man muss sich in aller Form entschuldigen für den Vorfall. Es ist sehr schade, dass wir das erste Mal wieder vor 25.000 Zuschauern spielen dürfen und das Spiel kein sportliches Ende findet."
Der Becher wurde von einer Tribüne mit hauptsächlich Bochumer Fans geworfen und traf Gittelmann am Kopf. Der Assistent kniete zunächst nieder und verließ dann an der Seite von Cortus den Platz. Dabei rieb er sich die getroffene Stelle am Hinterkopf.
Das Schiedsrichter-Gespann zog sich in die Katakomben des Stadions zurück. Es folgten kurz darauf auch die Gladbacher Spieler. Bochumer Spieler um Torhüter Manuel Riemann gingen zu den Anhängern und versuchten, energisch auf sie einzuwirken. Dann verließen auch sie das Spielfeld.
Je länger die Unterbrechung dauerte, desto stiller wurde es im Stadion. Um 22:19 Uhr fiel schließlich die Entscheidung Spielabbruch. Es war der achte Spielabbruch in der Bundesliga, der erste seit dem 1. April 2011. Auch damals war beim 0:2 des FC St. Pauli gegen Schalke 04 ein Linienrichter von einem Bierbecher getroffen worden.
"Bei einem tätlichen Angriff auf einen Spieloffiziellen, in dem Fall den Schiedsrichter-Assistenten, ist ein Spielabbruch einfach alternativlos", sagte Cortus bei "Dazn". Der Becher habe Gittelmann klar am Kopf getroffen.
"Er war benommen, ist ins Krankenhaus gebracht worden und wird dort entsprechend untersucht", ergänzte Cortus. Florian Heft, Cortus' zweiter Assistent, habe Gittelmann ins Krankenhaus begleitet.