Spiegel entschuldigt sich emotional für Urlaub
n-tv
In einem überraschend privaten Statement nimmt Familienministerin Spiegel Stellung zu ihrem in die Kritik geratenen Frankreich-Urlaub. Wenige Tage nach der Flutkatastrophe im Sommer 2021 war die damalige Umweltministerin vier Wochen verreist. Jetzt entschuldigt sie sich.
Bundesfamilienministerin Anne Spiegel hat sich in einer ungewöhnlich persönlichen Erklärung für ihren Urlaub kurz nach der Flutkatastrophe im Sommer 2021 entschuldigt. "In den Urlaub zu fahren, war ein Fehler", sagte sie in einem Pressestatement am Abend. Die Grünen-Politikerin war damals Umweltministerin in Rheinland-Pfalz und reiste zehn Tage nach den verheerenden Überschwemmungen mit ihrer Familie für vier Wochen nach Frankreich.
Spiegel erklärte den Schritt mit privaten Gründen und offenbarte Details aus ihrem Familienleben. Demnach habe ihr Ehemann im März 2019 einen Schlaganfall erlitten und müsse seitdem Stress vermeiden. Die Coronavirus-Pandemie habe das Ehepaar mit vier kleinen Kindern vor "wahnsinnige Herausforderungen" gestellt, sagte die Ministerin. Sie gab zu: Nachdem sie sich im Januar 2021 zur Spitzenkandidatur der Grünen bei der Landtagswahl in Rheinland-Pfalz entschlossen hatte und zeitweise gleichzeitig Landesfamilienministerin und schließlich geschäftsführende Umweltministerin war, habe sie sich und ihre Familie "über die Grenze gebracht".
Ihr Mann sei in dieser Zeit stark belastet gewesen, weshalb sie als Familie an einen Punkt gekommen seien, wo sie Urlaub dringend gebraucht hätten, "weil mein Mann nicht mehr konnte". Dass sie schließlich nach Frankreich gefahren seien, sei kein leichter Schritt für sie gewesen, fuhr Spiegel mit stockender Stimme fort. Sie habe sich entscheiden müssen zwischen ihrer Verantwortung als Ministerin und als Mutter von Kindern, die nicht gut durch die Pandemie gekommen seien. Sie habe sich für ihre Familie entschieden.